Komponist |
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Ferdinand Hiller |
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Vita
Ferdinand Hiller wurde am 24. Oktober 1811 in Frankfurt am Main geboren. Sein musikalisches Talent wurde früh erkannt, und bereits mit zehn Jahren war sein Klavierspiel so fortgeschritten, dass er mit einem Konzert Mozarts auftreten konnte. Mit dem gleichaltrigen Felix Mendelssohn Bartholdy war Hiller bereits jetzt bekannt, dieser empfahl ihn dann auch an den großen Klavierlehrer Johann Nepomuk Hummel, bei dem der junge Mann weiteren Unterricht bekam. 1828 wandte sich Hiller, nach einem kurzen Intermezzo in Wien, nach Paris, wo er acht prägende Jahre seines Lebens verbrachte. Hiller war hier mit zahlreichen bedeutenden Komponisten und Denkern seiner Zeit bekannt und befreundet, die sowohl sein Klavierspiel rühmten als auch seine Kompositionen schätzten. Darunter befand sich auch Frédéric Chopin, für den sich Hiller nach dessen Tod einsetzte. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Geburtsstadt hielt sich Hiller von 1837 bis 1842 vornehmlich in Italien auf, wo er die erhabene Kunst Palestrinas kennen lernte. Als angesehener Komponist ließ er sich 1844 in Dresden nieder, wo er freundschaftliche Kontakte zu Robert Schumann und Richard Wagner pflegte. 1847 schließlich wurde Hiller nach Düsseldorf berufen, wo er die Konzerte des Musikvereins zu leiten hatte, und 1850 wechselte er nach Köln. Schumann hatte seine neue Stellung in Düsseldorf Hillers Fürsprache zu verdanken. In Köln leitete Hiller die Gürzenich-Konzerte, für die er namhafte Komponisten und Solisten einlud. In Düsseldorf baute er die Musikschule zu einem einflussreichen Konservatorium, an dem er selbst als Lehrer wirkte, aus. Konzerttourneen und publizistische Tätigkeiten ergänzten Hillers Tätigkeitsbereiche; zahlreiche Ehrungen kamen im Alter hinzu. Nach schwerer Krankheit starb Hiller am 11. Mai 1885 in Köln. |
Als eine in ihrer Wichtigkeit kaum zu unterschätzende Persönlichkeit des Musiklebens im 19. Jahrhundert, die mit einem Großteil der damaligen Musikwelt befreundet war, muss die umfangreiche erhaltene Korrespondenz als wertvollste Quelle für den Musikforscher gelten. Ohne die Qualität von Hillers kompositorischem Schaffen schmälern zu wollen, ist es doch primär dieser Corpus an Briefen, der ungebrochenen Wert für die Nachwelt besitzt. Neben zahlreichen kleineren Klavierstücken, in deren Betitelung Hiller dem Freund Chopin folgte, komponierte er auch Opern, mit denen er wenig Erfolg hatte, sowie - mit größerem Erfolg - geistliche Oratorien (Die Zerstörung Jerusalems, Saul). |
Titel in der Edition Dohr
Klaviersonaten hrsg. von Oliver Drechsel, mit Audio-CD, eingespielt von Oliver Drechsel (DCD039) (Denkmäler rheinischer Musik Bd. 35) |
M-2020-2254-2 |
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Messen Band 1 Erstdrucke, hrsg. von Florian Ilge (Denkmäler rheinischer Musik Bd. 43) |
Partitur (220 S.) Klavierauszug (Missa in C) Orchesterstimmen (Missa in C) |
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Messe C-Dur op. 104 Erstdruck, hrsg. von Florian Ilge (Einzelausgabe aus dem Sammelband "Messen Bd. 1") |
Partitur Chorpartitur |
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Psalm 43 (42) op. 181 für vier- bis achtstimmigen Männerchor a cappella kritisch revidierte Neuausgabe von Florian Ilge |
Partitur, zgl. Chorpartitur M-2020-4871-9 |
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Titel im Verlag Dohr
Plaudereien mit Rossini (1855/1868) in: "Göttlicher Meister, ich habe dich verkannt!". Gioachino Rossini aus der Sicht des frühen biographischen Schrifttums in deutscher Sprache, nach den originalen Quellen transkribiert, eingeleitet und kommentiert von Guido Johannes Joerg |
Dokumente II VIII + 498 S., Leinen mit Schutzumschlag ISBN 978-3-86846-131-2 |
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Matthias Wendt Familienvater und Flaneur. Zum Dresdenbild Ferdinand Hillers und Robert Schumanns in: Schumann und Dresden. Bericht über das Symposion "Robert und Clara Schumann in Dresden - biographische, kompositionsgeschichtliche und soziokulturelle Aspekte" in Dresden vom 15. bis 18. Mai 2008, hrsg. von Thomas Synofzik und Hans-Günter Ottenberg (= Studien zum Dresdner Musikleben im 19. Jahrhundert, Band 1) |
464 S., zahlreiche Abbildungen und Notenbsp., Register. Leinen mit Schutzumschlag ISBN 978-3-936655-88-9 EURO 69,80 |
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Veröffentlichungen in der Reihe "Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte" |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. I (1826-1861) hrsg. von Reinhold Sietz |
203 S. Köln: Arno Volk 1958 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, hrsg. von Reinhold Sietz |
161 S. Köln: Arno Volk 1961 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. III (1870-1875) hrsg. von Reinhold Sietz |
200 S. Köln: Arno Volk 1964 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. IV (1876-1881) hrsg. von Reinhold Sietz |
197 S. Köln: Arno Volk 1965 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. V (1882-1885; Raff und Rodenberg) hrsg. von Reinhold Sietz |
195 S. Köln: Arno Volk 1966 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. VI (Auerbach, Levi, Pasqué, Stockhausen, Gade) hrsg. von Reinhold Sietz |
185 S. Köln: Arno Volk 1968 |
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Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Bd. VII (Gernsheim, Verleger; Diverse; Register) hrsg. von Reinhold Sietz |
167 S. Köln: Arno Volk 1970 |
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Paul Mies Ferdinand Hiller: "Ghaselen" für Klavier in: Studien zur Musikgeschichte des Rheinlandes IV, hrsg. von Klaus Wolfgang Niemöller |
158 S. Köln: Arno Volk 1975 |
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Anton Schindler und Ferdinand Hiller in ihren persönlichen Beziehungen. Mit zwei ungedruckten Briefen Schindlers in: Studien zur Musikgeschichte des Rheinlandes. Festschrift zum 80. Geburtstag von Ludwig Schiedermair, hrsg. von Willi Kahl, Heinrich Lemacher und Joseph Schmidt-Görg |
159 S. Köln: Arno Volk 1956 |
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Ferdinand Hiller und Moritz Hartmann in: Studien zur Musikgeschichte des Rheinlandes (III). Festschrift Heinrich Hüschen zum 50. Geburtstag, hrsg. von Ursula Eckart-Bäcker |
156 S. Köln: Arno Volk 1965 |
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Die musikalische Gestaltung der Loreleysage bei Max Bruch, Felix Mendelssohn und Ferdinand Hiller in: Max-Bruch-Studien. Zum 50. Todestag des Komponisten, hrsg. von Dietrich Kämper |
182 S. Köln: Arno Volk 1970 |
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CDs
Klaviersonaten Sonate pour le Pianoforte op. 47 - Zweite Sonate op. 59 - Dritte Sonate op. 78 - Jugendsonaten a-Moll und F-Dur |
Oliver Drechsel, Klavier (Hammerflügel John Broadwood & Sons, London) DCD 039 - (P) 2021 |
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