Ludwig van Beethoven |
Egmont-Ouvertüre op. 84 für Orgel bearbeitet von Otto Depenheuer M-2020-4551-0 |
Zu dieser AusgabeGoethes 1788 erschienenes Trauerspiel um den flämischen Adligen Egmont muss als Charakterdrama Beethoven zutiefst berührt haben: zu ähnlich sind sich beider Naturell. Der selbstbewusst-freie, ebenso sorglose wie tolerante Egmont glaubt – ebenso wie Beethoven – an die Ideale der Volksbefreiung, der menschlichen Freiheit, der Überzeugungskraft der freien Rede. Sein mutiges, aber lebensgefährliches Eintreten für die Freiheit gegenüber der spanischen Herrschaft wird von diesem Ideal getragen, findet darin seinen Lebenssinn. Beethoven hat das Programmatische in seinen Instrumentalwerken stets lieber unter- als überbetont. Als genialer Tondichter wusste er natürlich um die Macht der Musik, konnte und wollte identifizierbare Referenzen nicht ausschließen. Tatsächlich liest sich die Ouvertüre wie ein musikalisches Portrait des gradlinigen Protagonisten, der sich der nackten Gewalt bis zum Tod widersetzt. Die abschließende Coda erweist sich in dieser Perspektive als die in Musik gefasste Schlussapotheose des Trauerspiels, in dem "die Freiheit", die – die Gesichtszüge seines geliebten Klärchens tragend – dem Träumenden den Lorbeerkranz reicht. Vorliegende Bearbeitung zielt auf Umsetzung des Orchesterklanges, ohne eine spieltechnisch überambitionierte Version vorzulegen. (Otto Depenheuer) |
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édition bon(n)orgue Vol. 151 |
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