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Verlag Christoph Dohr Köln

aktualisiert
Montag, 08.01.2024 11:20

 

Juan María Solare

Suite Modal (1985)
Sechs kleine Stücke für Flöte und Klarinette in B

Spielpartitur

M-2020-0286-5
EURO 6,80

Zum Werk

Die "Suite Modal" für Flöte und Klarinette entstand Mitte 1985 in Buenos Aires zu Beginn des Studiums bei Fermina Casanova und wurde durch Silvia Gelós (Fl.) und Amelia Saftich (Klar.) am 12. September 1986 im Anfiteatro Promúsica von Buenos Aires uraufgeführt. Sonja Günzel (Fl.) und Diego Montes (Klar.) haben sie am 25. September 1995 für den Sender Deutsche Welle (Köln) aufgenommen, als Teil einer Porträt-Sendung, die der Rundfunk über den Komponisten ausgestrahlt hat.

Jedes der sechs kurzen Stücke der "Suite Modal" ist in einer unterschiedlichen Kirchentonart (= Modus) und auf einem verschiedenen Grundton geschrieben: D-lydisch, E-mixolydisch, G-phrygisch, A-dorisch, C-äolisch und D-ionisch. Die Grundtöne (symmetrisch angeordnet) folgen einer pentatonischen Tonleiter.

Auch der Charakter der bogenförmig angeordneten Stücke weist eine Achsensymmetrie auf: Zwischen dem ersten und dem letzten Stück existieren sehr starke thematische Beziehungen, auch zwischen dem zweiten und dem vorletzten bestehen eine gewisse motivische Verwandtschaft und Ähnlichkeit in der rhythmischen Behandlung (es sind die einzigen, die eine schwankende Metrik vorweisen). Anderseits besteht kaum thematische Beziehung zwischen den zwei zentralen Stücken (das dritte und das vierte), um zuviel Ähnlichkeit zwischen nebeneinanderliegenden Sektionen zu vermeiden. (Trotzdem besitzen die beide einen starken imitativen Charakter.) Das formale Prinzip ist also, Kontrast im Nebeneinanderliegen und Einheit im Ganzen.

Zuletzt zeigen einige Stücke eine interne Symmetrie unter verschiedenen Gesichtspunkten. Im zweiten Stück sind die fünf Phrasen symmetrisch in der Lautstärke (f, mf, mp, mf, f) und in der Textur: begleitete Melodie (1. und 5. Phrase), zwei Stimmen von gleicher Wichtigkeit (2. und 4.) und Imitationen (zentrale Phrase).

In der Tatsache, daß jedes Stück in einer unterschiedlichen Kirchentonart geschrieben ist, kann man eine didaktische Absicht sehen. Die Melodien der einzelnen Stücke heben die charakteristischen, leitereigenen Töne der jeweiligen Kirchentonart hervor:

  1. lydisch (Dur mit der erhöhten vierten Stufe)
  2. mixolydisch (Dur mit der erniedrigten siebten Stufe)
  3. phrygisch (Moll mit der erniedrigten zweiten Stufe)
  4. dorisch (Moll mit der erhöhten sechsten Stufe)
  5. äolisch (natürliche Molltonleiter)
  6. ionisch (Dur)

Die Gesamtdauer der sechs Stücke beträgt circa 5 Minuten. (Juan María Solare)

Cover

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