Zum Projekt
Der Notenband ist das Ergebnis eines im Frühjahr 1997 vom Evangelischen Stadtkirchenverband Köln ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs: Im Advent 1996 war das neue Evangelische Gesangbuch (EG) eingeführt worden. Während rasch die im Markt befindlichen Orgelchoral-Vorspiel-Sammlungen für den Stammteil in Neuausgaben erschienen, geschah dies zum Liederanhang Rheinland/Westfalen/Lippe zunächst nicht.
Ein Wettbewerb sollte hier Abhilfe schaffen. Unter 133 eingesandten Beiträgen aus dem In- und Ausland - sämtliche beinahe zeitgleich im Jahre 1997 komponiert - wählte eine Jury, bestehend aus Komponisten und Kirchenmusiker/inne/n (darunter auch Herausgeber Johannes Quack und Verleger-Produzent Christoph Dohr) im Oktober 1997 in einem anonymifizierten Auswahlverfahren 21 Werke zur Veröffentlichung aus, die in den vorliegenden Band aufgenommen wurden.
Der Titel ergab sich spontan: Hier finden sich 21 Kompositionen (vier preisgekrönte plus 17 weitere), die auf "andere Art" als die herkömmliche sich mit dem Thema Choralvorspiel beschäftigen.
Vorgegeben war eine Dauer von drei bis fünf Minuten. Gesucht und gefordert war also nicht die kleine Intonation, die in wenigen Takten zum Liedanfang hinzuführen hat, sondern eine auskomponierte Bearbeitung, die das Ergebnis einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Lied ist.
Sowohl der Notenband wie die Doppel-CD (DCD004) zeigen als Momentaufnahme einen Querschnitt durch das Komponieren choralgebundener Orgelwerke am Ende des 20. Jahrhunderts. Auch ohne das wirklich Neue, nie Dagewesene - das man bei der Vorgabe, eine präexistente tonale Melodie in den Orgelsatz einzubinden, vielleicht auch nicht erwarten konnte - ist dabei eine anspruchsvolle Sammlung höchst beachtenswerter zeitgenössischer Orgelmusik zustande gekommen.
Christoph Dohr
Alle 21 Werke wurden von Johannes Quack eingespielt. Die Doppel-CD ist im Verlag Dohr erschienen (DCD004). |