Komponist |
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Moritz Brosig |
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Vita
Ebenso gediegen wie originell, homophon wie modulationfreudig, stets orgel‑ wie liturgiegemäß - mit diesen Worten wird gemeinhin das Orgelwerk des Breslauer Domorganisten Moritz Brosig (1815-1887) umschrieben. Zusammen mit seinem an der evangelischen St. Elisabethkirche wirkenden Kollegen Adolph Friedrich Hesse prägte der Katholik Brosig für Jahrzehnte die "Breslauer Schule" der Orgelmusik, die erhebliche Ausstrahlung in Deutschland und darüber hinaus entfaltete. Gleichwohl zählt Brosig, der zu seiner Zeit als "einer der besten katholischen Kirchenkomponisten" (Musikalisches Conservations-Lexikon, 1872) galt, zu den heute weithin vergessenen Orgelkomponisten des 19. Jahrhunderts. |
Brosig hat ein qualitativ wie quantitativ beachtliches Orgelwerk hinterlassen. Bei aller Vielfalt der Formen dominieren die kleinen, für den kirchlichen Bedarf geschriebenen Stücke von gemäßigter Schwierigkeit, neben denen allerdings auch zehn eher freier gestaltete Fantasien stehen. Die Rezeption seines Œuvres beschränkte sich bis heute weithin auf die sechsbändige Ausgabe der gesammelten Werke, die zwischen 1902 und 1916 bei Leuckart (Leipzig) erschienen. Dieses Unternehmen umfasste mit wenigen Ausnahmen nur die bei Leuckart auch in der ersten Auflage erschienenen Werke. Damit legte sie einen Schleier über alle in anderen Verlagen verlegten Werke. Diese seit fast über 150 Jahren vergessenen Werke werden nunmehr erstmals seit ihrem Erstdruck wieder verlegt. (Otto Depenheuer) |
Titel in der Edition Dohr
Ausgewählte Orgelwerke hrsg. von Otto Depenheuer (édition bon(n)orgue Vol. 117) |
M-2020-4517-6 |
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