Komponist |
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Jürg Baur |
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Vita
Jürg Baur, geboren am 11. November 1918 in Düsseldorf als einziges Kind seiner Eltern Maria, geborene Schulte und Ernst Baur, Gymnasialdirektor (Studienrat für Germanistik und Romanistik), kam bereits früh mit verschiedensten Musikstilen in Berührung. Das im Elternhaus vorhandene Notenmaterial bot dem jungen Jürg Baur, der mit acht Jahren die ersten Klavierstunden bei Adelheid Kroeber und später von Albert Thate auch Orgelunterricht erhielt, die Gelegenheit, sich intensiv mit Klavierwerken von Johann Sebastian Bach und Klavierstücken von Béla Bartók, Igor Stravinsky, Paul Hindemith, Ernst Krenek und Ernst Toch auseinanderzusetzen, die ihn zum Komponieren anregten. Sein Streichquartett in d-moll (1935), kurz vor dem Abitur 1937 am Düsseldorfer Hindenburg-Gymnasium durch das Prisca-Quartett dort teilweise uraufgeführt, ebnete Baur den Weg in die Kompositionsklasse Philipp Jarnachs an der Hochschule für Musik Köln, an der er im Herbst 1937 sein Studium begann. Er studierte zusätzlich sowohl Klavier bei Karl Hermann Pillney als auch Orgel bei Michael Schneider. Bedingt durch die Einberufung zum Wehrdienst 1939 mußte Jürg Baur das Studium nach vier Semestern unterbrechen, nahm es nach dem Krieg, während dessen er 1944 Dr. med. Hilde Wolfstieg geheiratet hatte, und der Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft wieder auf und wurde bereits im Verlaufe des Jahres 1946 Dozent für Musiktheorie am Robert-Schumann-Konservatorium Düsseldorf. Im gleichen Jahr legte er sein Staatsexamen für Tonsatz und Klavier ab; ein Jahr später beendete er das Kompositionsstudium mit Abschluss der Künstlerischen Reifeprüfung. Sein 1948 begonnenes Musikwissenschaftsstudium bei Karl-Gustav Fellerer an der Universität Köln schloss er zwar 1951 ab, die in Arbeit befindliche Dissertation fiel jedoch verschiedenen, umfangreichen Beschäftigungen zum Opfer: So war er neben seiner Lehrtätigkeit Kantor an der Pauluskirche in Düsseldorf-Unterrath |
1959-66 war Baur Gastdozent der evangelischen Landeskirchenmusikschule im Rheinland. 1971 übernahm Baur die Kompositionsklasse Bernd Alois Zimmermanns an der Kölner Musikhochschule, die er dann bis 1990 (nach seiner Pensionierung als
Lehrauftrag) leitete; eine Berufung an die Münchener Musikhochschule lehnte er 1975 ab. Im Jahre 1979 folgte eine zweite Reise in die UdSSR, bevor er ein Jahr später als Ehrengast in der Villa Massimo weilte und 1984 als Ehrengast am Moskauer Internationalen Musikfest teilnahm. 1990 erhielt Jürg Baur den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, 1994 den Musikpreis der Stadt Duisburg. Seit 1973 ist Baur Mitglied des Wertungsausschusses der GEMA, der er seit 1947 angehört; seit 1977 ist er Einzel- und seit 1988 Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates. Außerdem war er von 1971 bis 1993 1. Jürg Baur starb am 31. Januar 2010 in Düsseldorf. |
Titel in der Edition Dohr Literatur im Verlag Dohr |
Kompositionen in der Edition Dohr
Musik für Tasteninstrumente
ADE Stockhausen Momente für Klavier und Orgel (2008) |
Partitur M-2020-1941-2 |
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ADE Stockhausen Fassung für Orgel solo (Ulrich Leykam; 2008) |
M-2020-1942-9 |
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Archaische Variationen für Orgel (große und kleine Fassung in einem Band) |
M-2020-0527-9 |
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Drei Choralvorspiele (1946/1990) für Orgel |
M-2020-0094-6 |
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Drei frühe Klavierstücke (1943/57) hrsg. von Oliver Drechsel |
M-2020-0507-1 |
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Drei Stücke (1994) für Cembalo |
M-2020-0184-4 |
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Fabula rasa (2006) Mosaik für Klavier. Auf der Suche nach Robert Schumann |
M-2020-1343-4 |
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Fabula rasa (2006) Mosaik für Orgel. Auf der Suche nach Robert Schumann |
M-2020-1379-3 |
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Prélude (1949) für Cembalo (aus der "Suite für Cembalo") |
M-2020-0179-0 |
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Ritorno Fünf kurze Stücke für Orgel (2001) |
M-2020-0896-6 |
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Sämtliche Choralvorspiele für Orgel (in einem Band), hrsg. von Reinhard Kluth |
M-2020-0248-3 |
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Zwei frühe Orgelfantasien Fantasie über B-A-C-H (1935) hrsg. von Reinhard Kluth |
M-2020-0317-6 |
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Kammermusik |
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Albumblatt "Hommage à Schönberg" für Flötenquartett (1992) |
Spielpartitur M-2020-0097-7 |
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"Ein Männlein steht im Walde" (1946) für Streichquartett (3. Satz des Streichquartetts Nr. I) |
Partitur und Stimmen M-2020-0247-6 |
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Perpetuum mobile (1950) aus der "Musik für Violoncello und Klavier" |
Partitur und Stimme M-2020-0175-2 |
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Petite Suite pour quatre Flutes (1992) (Kleine Suite für Flötenquartett) |
Partitur und Stimmen M-2020-0197-4 |
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Fünf polyphone Miniaturen (1998) für Bratschen- oder Violenquartett |
Partitur und Stimmen M-2020-0552-1 |
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Sonatine (1940/2000) für Klaviertrio |
Partitur und Stimmen M-2020-0508-8 |
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Streichquartett Nr. II (1941/46) |
Partitur und Stimmen M-2020-0096-0 |
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Vokalmusik |
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Einsame Lieder (1941/43) Zehn Gesänge für Singstimme und Klavier |
M-2020-0093-9 |
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Sechs frühe Lieder für Singstimme und Klavier (1942/49) hrsg. von Oliver Drechsel |
M-2020-0323-7 |
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Zwei Glockensprüche (1953) für dreistimmigen gemischten Chor a cappella (SAM) |
Partitur, zgl. Chorpartitur M-2020-0257-5 |
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Literatur im Verlag Dohr
Schriftenreihe zu Jürg Baur
Annotationen zur Musik. Ausgewählte Schriften, Aufsätze und Vorträge hrsg. von Oliver Drechsel |
287 S., Abb., Notenbsp., Register, Hardcover ISBN 978-3-936655-01-8 |
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hrsg. von Oliver Drechsel |
160 S., 53 Notenbsp., Hardcover ISBN 978-3-925366-59-8 |
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Jürg Baur: Das Klavierwerk |
173 S., 6 Abb., 140 Notenbsp., Faksimiles zweier Klavierstücke Jürg Baurs. Hardcover ISBN 978-3-925366-60-4 |
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Jürg Baur: Die späte Kammermusik |
160 S., 99 Notenbsp., Hardcover ISBN 978-3-925366-84-0 |
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Die Orchesterwerke Jürg Baurs als Dialog zwischen Tradition und Moderne |
224 S., 40 Notenbsp., Hardcover ISBN 978-3-936655-02-5 |
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Aufsatz |
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Begegnung mit Stockhausen Zwölf Facetten einer Beziehung zwischen Komponisten |
in: |
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Sonstige Literatur zu Baur |
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Interview mit Jürg Baur in: Jörg Abbing (Hg.): ... es blüht hinter und her. Festschrift für Almut Rößler |
213 S., zahlreiche, zum Teil farbige Abbildungen, Verzeichnisse. ISBN 978-3-936655-45-2 |
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Jürg Baur - biographische Streiflichter in: Almanach für Musik I (2011), hg. von Christoph Dohr |
304 S., zahlr, z.T. farbige Abbildungen, Register, Leinen ISBN 978-3-936655-79-7 EURO 49,80 |
CDs
mit wechselndem Schlüssel enthält fünf Liederzyklen sowie einzelne Lieder |
Matthias Güdelhöfer, Bariton DCD 008 - (P) 2001 |
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